Heute spricht MCM mit Jörg Kleinsteuber (MCM Educator) über die Aufgabe der Woche in Apolda, Deutschland.
Wenn das
Holzkrokodil zum Leben erwachen und fressen würde, hätten die Goldfische
„schlechte Karten“. Entscheide welche Menge an Nahrung ein
ausgewachsenes 6 Meter-Exemplar im Vergleich zu einem Krokodil in der Größe des
Holzkrokodils benötigen würde.
Worum geht es bei der Aufgabe?
Das sehr schön
geschnitzte Holzmodell ist eine Verkleinerung (zentrische Streckung) eines
Krokodils. Da die Länge eines ausgewachsenen Krokodils ein Vielfaches vom
Modell ist, lies sich diese ungewöhnliche Aufgabe daraus erstellen. Schon im
Buch „Gullivers Reisen“ von Jonathan Swift bekam der 12x größere Gulliver die
Kleidung (Fläche) von 144 Liliputanern und seine Essensportion hätte für 1728
von den Winzlingen gereicht. Diese mathematische Wirkung des Streckungsfaktors
auf die Fläche und das Volumen ist immer wieder verblüffend. Ich habe als
Antwortformat Multiple Choice gewählt, weil es mir bei dieser Aufgabe nicht um
das exakte Messen, sondern um Verständnis und Anwendung von Wissen ging.
Zu welchem Zweck wurde die Aufgabe
erstellt?
Die Aufgabe hatte ich für einen Workshop mit Lehrerinnen und Lehrern zur SINUS-Landestagung https://www.schulportal-thueringen.de/sinus_thueringen in Apolda (im Hotel Am Schloss https://www.hotel-apolda.de/ ) vorbereitet.
Als wir dann zur Tagung anreisten, bekam ich einen Schreck –
das Krokodil war weg … und damit die Aufgabe nicht mehr lösbar. L
Der Tagungsleiter sprach deswegen mit dem Hotelpersonal und
der Hausmeister holte daraufhin das Krokodil aus dem Winterschlaf aus dem
Keller (super Service; Danke!)
So konnten die Teilnehmer doch noch diese ungewöhnliche
Aufgabe lösen; es war eine harte „Nuss“, die aber Spaß gemacht hat. J
Ich habe danach sogar überlegt, ob ich das Foto austausche,
damit man anhand der Lage des Krokodils seine Größe ermitteln kann, auch wenn
es im Winter im Keller schläft.
Was gefällt Ihnen an MathCityMap?
Mich fasziniert an MCM die Kombination von klassischer
Mathematik mit digitaler Unterstützung. Die Mathematik muss nicht komplizierte
Rechnungen und aufwändige Anwendungen bedeuten. Kleine Aufgaben mit praktischem
Bezug, bei denen die SuS selbst AKTIV werden müssen, indem sie messen,
modellieren, schätzen, in Kleingruppen diskutieren bieten reichlich Potenzial
für Schülertätigkeiten.
Die Möglichkeit das Smartphone als Unterstützung zu
verwenden ist für die SuS selbstverständlich und zugleich motivationsfördernd.
Gleichzeitig verringert sich dadurch mein Aufwand bei der Betreuung, denn die
APP liefert Feedback in Form von Hinweisen, Musterlösungen und bietet auch
Gamification (Punkte). Eine tolle Mischung!
Das neue „digitalen Klassenzimmer“ ermöglicht mir, mit den
SuS während der Bearbeitung von Aufgaben zu chatten (Fragen zu beantworten) und
Ihre Laufwege während der Teilnahme nachvollziehen.
In der Nachbereitung im Unterricht kommen sehr anregende Diskussionen zustande.
Vielen Dank für das Interview und dein Engagement für MCM!